Dies Laudatio wurde anlässlich der Ernennung von Gretel Fischer zum Ehrenmitglied im Ortsverein gehalten.
1955 machte Sie Ihren ersten Erste-Hilfe-Kurs und wurde gleich vom DRK-Virus infiziert, damals wußte Sie bestimmt noch nicht das dies über 50 Jahre anhalten sollte.
Zu dieser Zeit wurden noch Prüfungen beim EH Kurs abgenommen. Dr. Bauer, der den Kurs abnahm, nahm Sie ganz ordentlich in die Mangel. Der Blutkreislauf hatte es Ihm angetan, Kreuz und und Quer quetschte er sie darüber aus. Gott sei Dank wurde er vor der praktischen Prüfung zu einem Notfall gerufen. Bis heute hat Sie Gretel Fischer den Kreislauf intus.
1956 besuchte Sie den Sanitätskurs, nach dessen Abschluß konnte Sie dann als Helferin geführt werden.
Auch Gretel Fischer legte 1962 die Prüfung als EH-Ausbilder ab und trug auch so mit dazu bei, das viele Menschen in Erster Hilfe ausgebildet wurden. Es folgten noch viele Ausbildungen, wie z.B. Pflegehilfsdienst, Häusliche Pflege usw.
1971 war ein Schicksalsjahr für Gretel Fischer. Wurde Sie doch einfach in Abwesendheit und ohne Ihre Zustimmung zur Kreisbereitschaftsleiterin gewählt. Alles monieren und meutern half nichts, auch nicht beim damaligen Geschäftsführer. Sie hatte das Amt einfach aufs Auge gedrückt bekommen. Damals schon hatten die Kameraden der Bereitsschaftsführersitzung erkannt, welche Fähigkeiten in Ihr schlummerten.
Gewählt ist eine Sache, aber dann mitziehen eine andere. Ihre Beharlichkeit und Ihr Durchsetzungsvermögen lernten dann alle zu spüren. Sei es in der Umsetzung der Dienstordnung oder in der Einhaltung der Dienstbekleidungsordnung. Steter Tropfen höhlte den Stein.
Damals kam die neue Dienstkleidung in die Bereitschaften für die Damen gab es schöne blaue Kostüme. Nachdem der Mini Mode war, gab es so manchen Disput wegen gekürzter Röcke mit den jungen Helferinnen. Wenn gleich so manche mancher Bereitschaftsführer Ihr hier nicht geistig folgen konnten. Gleiches galt auch für die „schönen Schwesternhäubchen“.
Doch für Sie galt „Dienstbekleidungsordnung ist Dienstbekleidungsordnung“ und somit zwingend für alle.
Auf meine Frage, Gretel was waren so die Dinge im Roten Kreuz an die du dich gerne erinnerst.
Ihre spontane Antwort: Alles war schön, wenn auch manches manchmal mit Ärger verbunden war.
Viel Spaß machte mir die Arbeit in der Bereitschaft. Die Vorbereitung und Durchführung von EH-Wettbewerben zusammen mit Gerda Bormann. Hier konnten so manches Zusammengehörigkeitsgefühl erlebt werden. Viele jungen Menschen konnten so in die Arbeit des DRK integriert werden und die Mannschaft vergrößert bzw. verstärkt werden.
Desweiteren die Arbeit innerhalb des Kreisverbandes auf Führungsebene, hier konnte vieles bewegt werden. Aber auch die Arbeit in den vielen Arbeitskreisen auf Kreis- und Landesebene.
Eine Ihrer größten Herausforderungen in der Rotkreuzarbeit war 1979 der Umzug der Patienten des alten Krankenhauses in die Klinik am Eichert. Alles wurde tagelang generalstabsmäßig vorbereitet und geplant. Sodas am Umzugstag von morgens bis mittags 14:00 Uhr fast 300 Patienten ohne Probleme verlegt wurden. Der damalige Landrat Herr Göss sprach dem DRK seine allergrößte Anerkennung für diese Leistung aus.
Nachdem Sie dieses doch am Anfang sehr ungeliebte Amt immerhin 14 Jahre verantwortungsvolle ausgeübt hatte, hielt Ihre Bindung zum Kreisverband dennoch an. Sie war weitere 10 Jahre noch als Schriftführerin im Kreisvorstand tätig. Aber auch im Bereich des DRK-Suchdienst dem Kreisauskunftsbüros hat sie noch bis 2001 aktiv gewirkt.
Man könnte bestimmt noch vieles Aufzählen, wie der Einsatz bei Großbrand der Kammgarnspinnerei Stahl, das 50. Jährige Jubläum der Bereitschaft Süßen, Kreisausbildungstage, Kreiswandertag usw. viele Veranstaltungen an denen Sie sich eingebracht hat.
Ich hatte mit Gretel Fischer im Lauf von 36 Jahren immer wieder Kontakt, sei es damals als Bereitschaftsführer, Ausbilder, Wettbewerbsgegner oder einfach nur als Kamerad. Ich habe Sie stets als einen sehr loijalen Kameraden kennengelernt und geschätzt der sich immer wieder für die DRK-Gemeinschaft eingesetzt hat.
Deshalb ist es mir auch ein ganz besonders Anliegen, sie als erstes Ehrenmitglieder des DRK-Ortsvereins auszuzeichnen.